Wir waren mit dem Bauausschuss in Tübingen, Freiburg und Zürich, um uns über alternative Wohnformen zu informieren.
Für uns haben wir mitgenommen:
Gerade für die neu auszuweisenden Baugebiete ist es wichtig, dass wir zu den alt hergebrachten Modellen der Grundstücksvermarktung weitere Komponenten hinzufügen, um das Wohnen in Ulm bezahlbar, vielfältig und attraktiv zu gestalten. Wir haben gesehen, dass Quartiere mit vielen verschiedenen Modellen, vom Bauträgerprojekt über Baugemeinschaften bis zu genossenschaftlichen und sozialen Wohnbauprojekten, einen besonderen Charme haben und sehr gefragt sind. En weiterer wichtiger Aspekt dabei ist, dass zu dem Bau von Wohnungen auch gewerbliche und gemeinschaftliche Nutzungen eingefordert werden müssen, um eine Belebung der neuen Quartiere zu gewährleisten.
Die Stadt Ulm wurde von allen 3 Städten um ihre nachhaltige Grundstücksvorhaltepolitik beneidet, da diese bereits seit über 100 Jahren praktiziert wird und somit auch entsprechende Früchte tragen kann.
„Nun müssen wir aber auch dafür Sorge tragen, dass der Benefit dieser vergleichsweise günstigen Grundstücke auch bei den Endabnehmer*innen (Mieter*innen, Eigentümer*innen) landet“, so Weinreich. „Ich bin außerdem der Meinung, dass für diese alternativen Bauprojekte spezielle Grundstückscluster vorgehalten werden müssen, bei denen besondere Vergaberichtlinien gelten. Um Unklarheiten zu vermeiden ist es dazu erforderlich, eindeutige Kriterien festzulegen, was die Stadt unter den Begriffen ‚alternatives Wohnprojekt‘ oder ‚Baugemeinschaft‘ genau versteht“
Eine weitere Erkenntnis der Exkursion war, dass möglichst autofreie Bereiche in den Zentren der Baugebiete erstellt werden sollten, indem z.B. dezentrale Parkdecks an den Rändern gebaut werden, die auch gut zu Schallschutzzwecken dienen können.
Es wäre sicherlich sinnvoll z.B. beim Baugebiet „Egginger Weg“ einen Bereich für entsprechende Modellvorhaben zur Verfügung zu stellen. Schlagworte wie „Konzeptvergabe für Grundstücke“ oder „Förderung der Baugemeinschaftskultur“ – auch das hat sich bei der Exkursion gezeigt – werden sich sicherlich nur dann ernsthaft umsetzen lasen, wenn die Stadt dies mit einer zusätzlichen Personalstelle entsprechend unterstützt.
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